Deutschland: Endlose Weiten


In Florida gibt es Strände, die sind Dutzende von Kilometern lang und an manchen Stellen vierhundert Meter breit. Der Atlantik erreicht bis zu 25 Grad Celsius, das Wasser ist klar mit nur wenigen Haien und Feuerquallen. Eigentlich das perfekte Reiseziel für Millionen europäischer Touristen, wenn da nicht die anstrengende Entfernung von rund 7700 Kilometern wäre.
 

Zumindest in den Sommermonaten liegt eine ebenso schöne Alternative vor der Türschwelle:

Die ostdeutsche Ostseeküste


Zu Theodor Fontanes Zeiten kannte jeder die Reize dieser Gegend, doch heute, in der Epoche von Flug- und Fernreisen, sind sie fast vergessen. Bis auf einige Touristenorte liegt die Ostseeküste über weite Strecken menschenleer. Dabei ist das Wasser mindestens so klar wie in Florida, 25 Grad sind in diesen Wochen leicht geschafft, der Strand fällt seichter ab als in Miami, es schwimmen hier keine Haie oder lebensgefährlichen Quallen, im Hinterland stehen kilometerlang gar keine Häuser, geschweige denn die furchtbaren Bausünden, die Florida zusehend verschandeln.

Statt Disney World besucht man Heiligendamm, statt Fort Lauderdale Ahrenshoop, Binz und Kühlungsborn.
Zum Glück ist es noch keinem Politiker der vergangenen Jahrhunderte gelungen, diesen Landstrich zu industrialisieren, und die Abwanderung seiner Bewohner verleiht der Natur eine ursprüngliche Schönheit, wie sie Schleswig-Holstein nicht kennt
.



Bei 40 Grad im Schatten ist die ostdeutsche Küste das bessere Florida -
nirgendwo ist die Sommerfrische schöner als hier

Christoph Keese /  WELT am Sonntag

 

 


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